Die Kartoffel-Rose  [24.08.22]

Viele kennen die Kartoffel-Rose von der Nordseeküste. Da sie dort gerne als Bodenbefestigung angepflanzt wird, ist sie auch als Sylter Rose bekannt. Trotz der schönen Blüten ist die Rose an den Küsten eine Plage - denn sie kann sich sogar übers Wasser verbreiten. Die Hohenheimer Gärten präsentieren Rosa rugosa Thunb. in der Reihe „Was blüht“ im Monat August.


Ursprünglich stammt Rosa rugosa aus Ostasien. 1796 wurde sie in botanische Gärten nach Europa importiert und anschließend als Gartenpflanze verbreitet. Mittlerweile gilt sie in weiten Teilen der Welt, vor allem in Europa, als invasiv.

Invasive Art verdrängt heimische Küstenpflanzen

Die Kartoffel-Rose ist anspruchslos, sandige oder salzige Böden und Trockenheit machen ihr wenig aus. Zudem ist sie winterhart.

Dank ihrer vegetativen Vermehrung durch Ausläufer und ihrem hohen Regenerationspotential, wächst sie schnell zu undurchdringbaren Hecken heran, was sie an den Nordseeküsten zu einer Plage macht. Durch Rodung kann sie kaum kontrolliert werden. Sie verdrängt dort seltene Pflanzenarten an der Küste, wie die Stranddistel oder die Dünenheide.

Die sommergrünen Sträucher werden bis zu 2 m hoch und sind Tiefwurzler. Ihre Zweige sind dicht bestachelt und filzig behaart. Die oberseits dunkelgrünen, unterseits filzigen Blätter sind runzelig wie die Blätter einer Kartoffel. Der Gattungsname rugosa stammt von dem lateinischen Wort rugosus = runzelig ab.

Die Blüte bilden fünf große Kronblätter in weiß, violett oder rosa. Die ein bis drei Kelchblätter sind filzig, ganzrandig und bleiben an der Hagebutte haften. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.

Juckende Samen und süße Marmelade – die Früchte der Kartoffel Rose

Die essbare, scharlachrote Hagebutte ist flach-rund und 2,5 cm breit. Sie wird zur Marmeladenherstellung verwendet. Oft sind die Früchte von Fruchtfliegenlarven befallen, die dort fressen und wohnen. Die behaarten, auf der Haut juckenden Samen werden über Vögel oder über das Wasser verbreitet.

Erstmals beschrieben wurde das Rosengewächs, aus der Familie Rosaceae, 1784 von Carl Peter Thunberg (1743-1828), einem schwedischen Mediziner und Naturforscher.

Text: R. Gliniars, D. Hallmayer, R. Bäßler, A. M. Steiner
Fotos: F. Hezinger


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