Kicher- und Saat-Platterbse – Alternativen in Zeiten des Klimawandels  [08.12.22]

Die üblichen heimischen Eiweißpflanzen wie Ackerbohne und Erbse haben ein Problem: Ihre Leistungsfähigkeit wird durch die Folgen des Klimawandels beeinträchtigt. Als vielversprechende Alternative gelten Kichererbse und Saat-Platterbse: Beide Kulturen sind sehr gut an trockene, warme Klimabedingungen angepasst. Doch ihr Anbau spielt bisher in Deutschland kaum eine Rolle.


Ist ein wirtschaftlicher Anbau von Kichererbsen und Saat-Platterbsen zukünftig auch in Deutschland möglich? Und inwieweit können bisher wenig genutzte genetische Ressourcen in der Züchtung helfen, an den Klimawandel angepasste Sorten zu entwickeln? Das sind die zentralen Fragestellungen, die die Universität Hohenheim und ihre Projektpartner nun in einem dreijährigen Züchtungsprojekt beantworten wollen.

Das Projekt „CiLaKlima – Screening genetischer Ressourcen von Kichererbse (Cicer arietinum) und Saat-Platterbse (Lathyrus sativus): Anpassung an den Klimawandel in Deutschland mit alternativen Leguminosen für die menschliche Ernährung“ startete Anfang Dezember 2022. Es wird über die Eiweißpflanzenstrategie (EPS) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert.

In der Studie werden die genetischen Ressourcen verschiedener Herkünfte von Kichererbsen und Saat-Platterbsen auf Ertrag, Ertragsstabilität unter Trocken- und Hitzestress und weitere erwünschte agronomische Eigenschaften selektiert. Anschließend erfolgt eine Prüfung der besten Selektionen in modellhaften Anbausystemen. Zudem sind Untersuchungen zu den ernährungsphysiologischen Eigenschaften und antinutritiven Inhaltsstoffen geplant. Die geeignetsten Herkünfte sollen abschließend on-farm unter Praxisbedingungen auf konventionellen und Bio-Betrieben getestet werden.

Die beteiligten Projektpartner sind das Zentrum Ökologischer Landbau der Universität Hohenheim (Koordination) und, ebenfalls in Hohenheim, das Institut für Kulturpflanzenwissenschaften, das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben (IPK) sowie das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg. Zudem sind vier landwirtschaftliche Betriebe und zwei Züchtungsunternehmen eingebunden.

Text: BLE / Elsner


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