Die Gemeine Hopfenbuche  [14.06.23]

Die Gemeine Hopfenbuche ähnelt der Hainbuche. Die hopfenähnlichen Fruchtstände sind ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Sie gilt als eine der schönsten und hitzeverträglichsten Stadtbaumarten in Mitteleuropa. Die Hohenheimer Gärten präsentieren Ostrya carpinifolia Scop. in der Reihe „Was blüht“ im Monat Juni.


Ursprünglich stammt sie aus der submediterranen Zone der Alpen, von der Provence über die südlichen Alpen bis Griechenland und Kleinasien. In den submediterranen Laubmischwäldern wächst sie auf kalkreichen, milden Standorten mit viel Niederschlag. Leider ist ihr Verbreitungsgebiet aufgrund übermäßiger Holznutzung stark zurückgegangen.


Sommergrüner Baum mit Holz für Musikinstrumente

Die Hopfenbuche ist ein sommergrüner Baum mit glatter, hellgrauer Rinde und kann eine Höhe von bis zu 20 m erreichen. Ihr Wurzelsystem ist tief und weitreichend, und sie ist für ihr starkes Stockausschlagvermögen bekannt.


Die Blätter ähneln denen der Hainbuche (lateinisch: carpinifolia). Sie haben eine eiförmige bis elliptische Form, sind zugespitzt und 4-10 cm lang. Die Blattbasis ist asymmetrisch wie bei den Ulmen, und der Blattrand ist doppelt gesägt. Im Herbst verfärben sich die Blätter in ein helles Gelb.

Bereits im Vorjahr erscheinen die männlichen Blütenkätzchen, die eine Länge von 1-2 cm haben. Im April des Folgejahres blühen sie auf und erreichen eine Größe von 6-8 cm. Die weiblichen Blüten sind unscheinbar und befinden sich in den Achseln lanzettförmiger Tragblätter.

Von August bis Oktober entwickeln sich die Fruchtstände zu zapfen- bis eiförmigen Strukturen mit einer Länge von bis zu 6 cm und einer Dicke von 3 cm. Diese Fruchtstände ähneln denen des Hopfens. Die grünlich-gelbe Fruchthülle umschließt braune, glänzende Nüsschen, die an der Spitze ein Haarbüschel aufweisen

Das Holz der Hopfenbuche ist zäh und hart, hat jedoch keine große forstwirtschaftliche Bedeutung. Es eignet sich gut für das Drechseln, Fräsen und Bohren und wird beispielsweise für Möbelelemente oder Musikinstrumente verwendet. Aufgrund ihrer geringen Höhe ist die Hopfenbuche in Gärten gut geeignet

Botanisch erstmals beschrieben wurde die Art aus der Familie der Birkengewächse, Betulaceae, vom italienischen Arzt und Naturforscher Johann Anton Scopoli (1723-1788).

Text: R. Gliniars, J. Raff, A. M. Steiner
Fotos: A. M. Steiner



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