Unter Deutschlands Universitäten ist die Universität Hohenheim mit 700 Hektar Versuchsfläche die größte Grundbesitzerin. Für das Studium bedeutet das viel Raum für Versuche, Forschung und einen hohen Praxisbezug durch das gesamte Studium.
1. Versuchsstation in Hohenheim
Ihinger Hof (Kreis Böblingen): Im Rahmen von Praktika, Übungen und Ausbildungen können auf dem Ihinger Hof Fragestellungen und Grundlagen des Pflanzenbaus und Pflanzenschutzes praxisnah demonstriert und vermittelt werden. Hier finden Übungen und Feldversuche zu pflanzenwissenschaftlichen und agrartechnischen Themen statt.
Heidfeldhof (Hohenheim) mit Eckartsweier (Oberes Rheintal): Diese Station ist auf Parzellenversuchen bei Getreide, Mais, Sonnenblume, Leguminosen und Futterpflanzen ausgerichtet. Hier finden während des Studiums im 2. und 4. Semester Rundgänge zu den Feldversuchen statt.
Meiereihof mit Kleinhohenheim (Campus-Gelände): Der Schwerpunkt des ca. 80 ha großen Meiereihofs liegt in der Milchvieh-Hochleistungsherde (63 Liegeplätze). Hier gibt es themenbezogene Kuhstallführungen. Kleinhohenheim dient mit seiner ca. 60 ha Nutzfläche der Forschung und Lehre im Ökologischen Landbau.
Lindenhöfe (Kreis Reutlingen): Der Standort Lindenhöfe ist ein zentrales Forschungsinstrument für die Nutztierwissenschaften, Bioenergie und Pflanzenwissenschaften. Hier gibt es Versuchskapazitäten in allen Produktionsstufen der landwirtschaftlichen Erzeugung tierischer Produkte bei Rindern, Schweinen, Schafen und Kleintieren. Zudem befindet sich dort ein Bioraffinerie-Technikum, bei dem Sie die Umwandlung von z.B. Gras oder Apfeltrester zu Grundstoffen für Kunststoffe erleben können.
2. Landesanstalten
Die Landesanstalten, Hohenheimer Gärten und das Deutsche Landwirtschafts-Museum ermöglichen den Transfer von Wissenschaft in die Praxis. Sie stellen Anschauungsobjekte für die Lehre bereit und fungieren als Servicestelle für die Forschung.
3. Das preisgekrönte Projekt „Humboldt reloaded“ der Universität Hohenheim
Das Projekt ermöglicht Studierenden forschungsnahes Lernen bereits im Grundstudium. Außerhalb der regulären Vorlesungen, haben Sie die Möglichkeit an ganz unterschiedlichen Forschungsfragen in kleinen Teams zu arbeiten. Dabei durchlaufen Sie alle Stadien eines realen Forschungsprojekts, von der Aufbereitung des aktuellen Forschungsstands über die Methodenauswahl für Ihre eigene Forschung bis hin zur Datenauswertung und Präsentation. Zum Abschluss erarbeiten Sie eine kurze Zusammenfassung Ihrer Arbeit (Abstract) sowie ein wissenschaftliches Poster, mit denen die Projekte auf einer öffentlichen, studentischen Tagung im Schloss präsentiert werden.
Humboldt-TV: Worauf fliegt der Rapsglanzkäfer?
- regelmäßige Feldrundgänge auf den Standorten der Versuchsstation mit Einblicken in die Feldarbeit und themenbezogene Führungen
- Wettkampf „Weizen-Cup“: Studierende kämpfen um den Pokal für den besten Getreideanbau
- Praxiswoche Nutztierwissenschaften
- Tagespraktika im Stall
- Exkursionen auf landwirtschaftlichen Betrieben und im vor- und nachgelagerten Bereich
- Vorträge von Praktikern
- Erwerb von praxisorientierten Zusatzqualifikationen:
- Ausbildereignungsprüfung
- Laborleitungsschein
- Tiertransportschein
- Pflanzenschutz Sachkundenachweis
- TÜV-Schein Qualitätsmanagement
- Weitere Praxiseinblicke
Praktika geben einen Einblick in Unternehmen und Tätigkeitsfelder. Zudem helfen sie Studieninhalte einzuordnen, bieten Orientierung und erleichtern Entscheidungen zu treffen, z. B. bei der Wahl von Studienschwerpunkten. Für die erste Stelle nach dem Studium sind Praktika wichtige Türöffner und beschleunigen den Bewerbungsprozess.
Man unterscheidet zwischen einem Pflichtpraktikum, also einem im Studium vorgeschriebenem Praktikum und einem freiwilligen Praktikum. Zudem können Praktika auch im Ausland absolviert werden. Egal, um welche Art von Praktikum es sich handelt: die zeitliche Investition lohnt sich!
Im Praktikantenamt werden alle Studierenden unterstützt, die während ihres Studiums praktische Erfahrungen sammeln möchten.