Say it clearly:
The University of Hohenheim for all to understand [19.10.11]
The clear language campaign will start on the 24th of October 2011 / A contribution to this year's slogan "Stark durch Kommunikation" (Communication is our strength).
If you get the feeling that what you are reading is "all Greek" to you, for instance when reading official documents and (German) run-on sentences, there is an initiative being started by Prof. Dr. Frank Brettschneider to make all that a thing of the past in Hohenheim. Prof. Frank is an expert in the field of Communication Science, who has long been researching the language used by politicians, political parties, trade unions, banks and corporations. Now he is having at go at the language spoken in Hohenheim as part of this year's University slogan "Stark durch Kommunikation" (communication is our strength).More information can be found at: www.uni-hohenheim.de/klartext.html
[Translate to English:] Ab Montag, dem 24. Oktober werden die ersten Klartext-Botschafter in der Klartext-Software „TextLab“ geschult. Das spezielle Programm analysiert die Verständlichkeit von Texten und weist auf Verständlichkeits-Hürden hin.
Auf der Homepage, in Briefen und in Formularen sollen Texte, die diesen Check passierten, künftig ein Klartext-Siegel tragen So lässt sich der Effekt der Klartext-Initiative jederzeit überprüfen und nachvollziehen
Wer trotzdem in einem Text der Universität Hohenheim übermäßig viele Anglizismen, Wortungetüme, Fachbegriffe und umständliche Formulierungen findet, kann ihn zur Klartext-Sammelstelle schicken. In dieser Wiederaufbereitungsanlage für schlechte Texte geht der Klartext-Beauftragte der Universität seinem Handwerk nach. Am Ende ist der Text einfacher formuliert und trotzdem sachlich richtig.
Start mit wichtigsten Texten
„Wer jetzt erwartet, ab Dienstag nur noch vorbildlichen Klartext zu finden, erwartet natürlich zu viel", sagt Jan Kercher, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kommunikationstheorie von Prof. Dr. Brettschneider. „Die Klartext-Initiative ist ein Prozess, bei dem wir mit den am meisten genutzten Texten starten. Zum Beispiel mit denen, die am häufigsten im Internet aufgerufen werden. Nach und nach werden dann immer mehr Texte erfasst.“
Vor allem sei die Klartext-Initiative auch ein Mitmach-Projekt. „Alle Mitarbeiter in den Fakultäten und der Verwaltung sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen. Nur gemeinsam können wir unverständliche Text aufspüren und verbessern“, betont Kercher, der gerade seine Promotion zum Thema "Verstehen und Verständlichkeit von Politikersprache" abgeschlossen hat. An der Universität Hohenheim ist er nun Klartext-Beauftragter und damit der oberste Wächter über die Verständlichkeit von Texten.
Wächter über die Verständlichkeit in allen Fakultäten
Auf den Projekt-Start hat sich die Universität über die Sommerwochen bereits vorbereitet: "In allen Abteilungen der Universitätsverwaltung und in jeder der drei Fakultäten gibt es jetzt einen Klartext-Botschafter", so Johanna Lembens-Schiel, Leiterin des Marketing in der Hochschulkommunikation.
"Das Universitätsmarketing hat das Projekt für das Themenjahr "Stark durch Kommunikation" mit initiiert. Damit wollen wir die Idee unseres Kommunikationsjahres in alle Bereiche der Universität tragen."
Selbstlernende Spezialsoftware als Unterstützung
Die Software TextLab, die die Wächter über die Verständlichkeit unterstützt, wurde von der Ulmer Firma CommunicationLab entwickelt. Am Lehrstuhl von Prof. Dr. Brettschneider wurde sie weiterentwickelt und speziell auf Verwaltungssprache angepasst.
Das Programm lernt ständig dazu. Beispielsweise pflegen die Klartext-Botschafter ihre Verbesserungen in die Software ein und vergrößern damit deren Wortschatz. Am Ende ist TextLab genau auf die Bedürfnisse der Uni-Mitarbeiter ausgerichtet.
„An die eigene Nase fassen“: Pilotprojekt bis Frühjahr 2012
„Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Potenzial Unternehmen und Parteien verschenken, indem sie für ihre Zielgruppen unverständlich formulieren“, sagt Prof. Dr. Brettschneider. „Aber wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen. Die Uni-Sprache ist oft voll von Verwaltungsdeutsch und von Fachwörtern“.
Dabei könne nur überzeugen, wer auch verständlich formuliert. „Unsere Studierenden haben ebenso einen Anspruch auf verständliche Schreiben der Verwaltung wie die allgemeine Öffentlichkeit. Wir sehen uns da in der Pflicht, verständlich zu sein“.
Das Klartext-Projekt läuft zunächst bis Mitte 2012. Danach wird entschieden, ob eine Verlängerung nötig und erwünscht ist.
Text: Weik / Lembens-Schiel
Contact for press:
Prof. Dr. Frank Brettschneider, Universität Hohenheim, Fg. Kommunikationswissenschaft insb. Kommunikationstheorie
Tel.: 0711/459-24030, E-Mail: frank.brettschneider@uni-hohenheim.de
Dipl. rer. com. Jan Kercher, Universität Hohenheim, Fg. Kommunikationswissenschaft insb. Kommunikationstheorie
Tel.: 0711/459-22287, E-Mail: jan.kercher@uni-hohenheim.de
Dipl.-Journ. Johanna Lembens-Schiel, Universität Hohenheim, Leitung Marketing
Tel.: 0711/459-23880, E-Mail: werbung@uni-hohenheim.de