"Wir sollten es einfach wegschmeißen"
Nachdem wir uns in der letzten Stunde die einzelligen Lebewesen angeschaut hatten, stand heute das erste „richtige“ Tier auf dem Plan: Der Regenwurm.
Schon den ganzen Tag hatte ich so ein mulmiges Gefühl im Bauch, was sich noch verstärkte, als wir den Raum betraten. Zum Glück mussten wir nicht gleich zu den Instrumenten greifen, sondern hatten erst ein bisschen Theorie. Das hat die angespannten Nerven etwas beruhigt.
Man hatte jetzt ja eine Ahnung was auf einen zukommt. Als wir die Tiere dann vor uns liegen hatten, war die Nervosität gleich wieder da. Es wurde auch nicht unbedingt besser. Unser Professor erklärte uns, wie wir die erste Stecknadel anbringen müssen, um das Tier auf der Unterlage zu fixieren.
Der Regenwurm muss ganz straff gezogen sein, bevor man anfangen kann ihn aufzuschneiden. Nur so kann man das Tier öffnen, ohne die Organe zu verletzten. Bei der Nadel am Kopf muss man darauf achten, dass man das Gehirn nicht verletzt, was uns leider nicht geglückt ist.
Es war wirklich spannend zu sehen wie das Tier von innen aussieht und was es auch für parallelen es zu den Menschen hat. Ich wusste vorher nicht, dass Regenwürmer auch so etwas wie Nieren haben. Schließlich siegte meine Neugierde doch über die Nervosität.
Erst am Ende der Stunde wurde mir bewusst, dass das ja ein Lebewesen war, das wir aufgeschnitten hatten. Wir sollten es einfach weg schmeißen, als wäre es nichts wert.
Laura, 1. Fachsemester, Biologie
Die Beiträge beinhalten die persönlichen und individuellen Meinungen von Studierenden und Betreuern. Sie spiegeln nicht zwingend die Meinung der Universität Hohenheim wider.