"statt die Haut aufzuschneiden, sollte man sie aufreißen"
In dieser Stunde drehte sich alles um Sauropsiden, also um Reptilien und Vögel.
Heute waren es kleine süße Küken, die daran glauben mussten. Sie stammten aus einer Hühnerzuchtanlage, die männliche Küken schreddert. Diese haben keinen „Nutzen“, im Gegensatz zu ihren weiblichen Geschwistern, die als Legehennen dienen werden. Diese Küken wären also sowieso gestorben (leider). Also wurden sie vergast* (was anscheinend bei den kleinen sehr schnell geht) und landeten bei uns auf den Seziertabletts.
Beim Anblick der süßen Küken, war ich etwas traurig darüber, ihre leblosen Körper so zu sehen. Warum Tierkinder sterben müssen, weil sie laut Fleisch- und Eierindustrie keinen „Nutzen“ haben, wird mir einfach nicht klar… Naja, das ist ein anderes Thema…
Was ich diesmal ein wenig doof fand, war, dass es wohl ein Kükenüberschuss gab**. Der Anfang war auch ein wenig heftig, denn anstatt die Haut aufzuschneiden, sollte man sie aufreißen „wie eine Chipstüte“… Ich bin echt froh, dass es meine Kommilitonin übernommen hat, denn ich hätte es nicht gekonnt und nicht gewollt.
Das Sezieren war dieses Mal wirklich nicht angenehm. Zumal wir das Küken erstmal Häuten mussten, ehe wir tiefer schneiden konnten. Ich hoffe, dass das nächste Mal nicht ganz so schlimm wird.
Adeline, 1. Fachsemester, Biologie
*Anm. d. Red.: In Deutschland werden männliche Küken in Hühnerzuchtanlagen für Legehennen geschreddert oder durch CO2 getötet. Die Universität engagiert sich in der Suche nach Alternativen – z.B. durch sog. Zwei-Nutzungs-Hühnern | mehr Infos
**Anm. d. Red.: Die Menge der Versuchstiere richtet sich nach der Anzahl der angemeldeten Studierenden. Höhere Tiere wie Küken und Mäuse müssen Wochen vorher beantragt und bereits zu diesem Zeitpunkt die erforderliche Anzahl eingereicht werden. Entschuldigte und unentschuldigte Ausfälle von Studierenden sind nicht kalkulierbar und erst im Sezierkurs ersichtlich.
Die Beiträge beinhalten die persönlichen und individuellen Meinungen von Studierenden und Betreuern. Sie spiegeln nicht zwingend die Meinung der Universität Hohenheim wider.