Station 10: Arzneipflanzengarten


Arzneipflanzen sind Wild-und Kulturpflanzen, die in der Heilkunde Anwendung finden. Sie können frisch oder getrocknet als Drogen verarbeitet werden. Dabei unterscheidet man nach dem benutzten Pflanzenteil in Wurzel-, Kraut-, Blüten-, Blatt-, Rinden-oder Samendrogen. Das Wissen um ihre Wirkung wurde über Jahrhunderte überliefert und erweitert.

Aus der Fülle des in ur-und frühgeschichtlichen Siedlungen Mitteleuropas enthaltenen Pflanzenmaterials wird deutlich, dass die vermutlich ältesten und am häufigsten genutzten Heilpflanzen reinigende Wirkung haben (blutreinigend, entwässernd, abführend). An zweiter Stelle standen Pflanzen, die halfen, Husten zu lindern, Wunden zu heilen und Blut zu stillen.

Von hoher Bedeutung waren Gifte, Halluzinationen auslösende Pflanzen und solche, die krampflösend wirken. Ihre Inhaltsstoffe und somit auch ihre Wirkung sind von den Standortbedingungen (Klima, Boden, Pflanzengemeinschaft) abhängig. Bei unsachgemäßer Handhabung können sie sehr leicht gefährliche, mindestens aber unerwünschte Störungen des menschlichen Stoffwechsels auslösen.

Die berühmte Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1180 n. Chr.) hat eine umfangreiche Beschreibung der während des Mittelalters in Mitteleuropa genutzten Heilpflanzen und ihres Heilwerts verfasst. Mit Hilfe noch älterer Beschreibungen und Funde lässt sich so die frühe Geschichte der Pharmakologie erschließen.

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