Station 2: "Dörfle"

Plan des Hohenheimer Englischen Gartens um 1895. Abbildung: Archiv der Universität Hohenheim


Die englische Anlage von Hohenheim, von Franziska kurz das "Dörfle" genannt, ließ Herzog Carl Eugen von Württemberg für sich und seine spätere Gemahlin von 1776-1793 anlegen. Auf den nachgebildeten Trümmern des antiken Roms sollte nach den Intentionen des Herzogs eine – gleichermaßen historisch-romantische wie weltverbessernde – Idee der "Triumph tugendhaften Landlebens über die Sittenverderbnis des untergegangen Roms" in Szene gesetzt werden.


Dieses Vorhaben wurde mit über 60 verschiedenen Gartenarchitekturen so konsequent umgesetzt, dass man sich einbilden konnte, in Hohenheim sei tatsächlich eine antike Stadt in der Natur versunken und nach Jahrhunderten wieder von glücklichen Landleuten besiedelt worden.

An Festtagen verwandelte sich das "Dörfle" zur Belustigung der Herrschaft in eine scheinbar funktionierende Dorfgemeinschaft, wobei das Landvolk unter Mitwirkung des verkleideten Hofstaates Bauern, Hirten, Schulmeister, Müller u. a. mimen musste.

Nach 1797 verfiel die Anlage. Einzelne Bauten wurden nach Monrepos und Ludwigsburg versetzt. Das "Dörfle" wandelte sich in eine Baumschule, aus der sich dann ein parkähnliches, nach gestalterischen Gesichtspunkten angelegtes Arboretum, der Exotische Garten, entwickelte. Von den über 60 Attraktionen des "Dörfles" sind heute nur noch drei unvollständig erhalten: Das Spielhaus, das römische Wirtshaus und die drei Säulen des donnernden Jupiters.

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Abbildung: W. Haubold
Abbildung: G. Birkle

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