Lebendhefeeinsatz in der Rinderfütterung

Publication Type
Contribution to conference
Authors
Scheidemann, C., Steingaß, H.
Year of publication
2004
Published in
BAL Bericht über die 31. Viehwirtschaftliche Fachtagung
Editor
Bundesanstalt für alpenländische Landwirtschaft Gumpenstein (BAL)
Pubisher
BAL , A-8952 Irdning
Series/labeling
BAL Bericht
Page (from - to)
65-71
Conference name
Kälberaufzucht, Mutterkuhhaltung, Milchviehfütterung
Conference location
Gumpenstein/Österreich
Conference date
27.-28.04.2004
Keywords
Lebendhefe, Milchleistung, Pansenfermentation, Rinderfütterung
Abstract

Einleitung: Hefen dienen dem Menschen schon seit langer Zeit. Bereits 6.000 v. Chr. halfen sie zur Herstellung bierähnlicher Flüssigkeiten. Allerdings war erst mit Beginn des 17. Jahrhunderts die Beteiligung von Hefen am Gärprozess bekannt. Bis in das 19. Jahrhundert hinein wurde die Hefe nicht als Gärungsauslöser, sondern als ein Abfallprodukt der Gärung behandelt. Erst die Arbeiten von Louis PASTEUR (um 1883) hinsichtlich der Hefevermehrung in Reinzucht legten den Grundstein für den großtechnischen Einsatz von Hefen im Braugewerbe. Hefen werden als lebende, einzellige Mikroorganismen den Sprosspilzen zugeordnet. Sie verstoffwechseln Kohlenstoffquellen heterotroph und benötigen organische Kohlenstoffverbindungen für ihren Metabolismus, wie z.B. Glucose, Galaktose, Mannose, Fructose, Glycerol, Saccharose, Raffinose und Bernsteinsäure. Von den 50.000 bekannten Pilzarten sind 500 als Hefen klassifiziert. Unter den zahlreichen Arten werden überwiegend Saccharomyces-Arten in der Alkohol- und Backindustrie eingesetzt. Die größte Bedeutung für den Menschen erlangt der obergärige Hefestamm Saccharomyces cerevisiae (S.c.) (Bäcker- oder Bierhefe). Hefekulturen sind traditionsgemäß als eine Quelle von Wachstumsfaktoren für Pansenmikroben in der Wiederkäuerernährung eingesetzt worden. Bereits in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts berichteten ECKLES & W (1925) über den Einsatz von Trockenhefe als Futterzusatz für Milchkühe. Versuche aus den fünfziger Jahren berichten erstmals von erhöhter Milchleistung bei Milchkühen und erhöhten Tageszunahmen bei Bullen durch Hefezulagen. Beim Wiederkäuer werden hauptsächlich Hefekulturen von S.c. als Probiotika eingesetzt. S.c. besteht aus über 1.000 Stämmen, jedoch sind nicht alle in der Lage, die Fermentation im Pansen zu stimulieren (NEWBOLD und WALLACE 1992, NEWBOLD et al. 1995, AGAR WAL et al. 2000). DAWSON und HOPKINS (1991) selektierten von 50 untersuchten Hefestämmen nur 7 Spezies, die die faserabbauenden Bakterien stim

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